
An den Ergebnissen der BNetzA-Breitbandmessungen gab es von Seiten der Telekommunikationsunternehmen stets viel Kritik. Die Messergebnisse wichen oft von den Ergebnissen eigener Speedtest ab. Die Browseranwendung konnte nicht prüfen, ob die Messungen am drahtgebundenen LAN-Anschluss oder über WLAN durchgeführt wurden. Trotzdem ist Breitbandmessung.de das akzeptierte Messwerkzeug, wenn es darum geht eine Minderleistung des Internetanschlusses anzuzeigen.
Dieses Jahr wurden erstmals nur die Messungen der Desktop-App berücksichtigt. Hier kann eine Messung über den LAN-Anschluss sichergestellt werden. Der Internetprovider ist dafür zuständig, seine zugesicherte Bandbreite an den Abschlusspunkt – in unserem Fall die Multimediadose – zu liefern. Was danach passiert, liegt in der Verantwortung der Nutzer. In sieben von zehn Reklamationsfällen sind mangelhafte Kabel und vor allem schlechte WLAN-Verbindungen Ursache für Tempoprobleme.
Die Werte der browserbasierten Messungen werden künftig nicht mehr veröffentlicht und fließen bereits dieses Jahr nicht mehr in die Bewertung ein. Wesentliche Bewertungsgröße ist jetzt die Desktop App. Das ist auch gut so, denn die Desktop-App kann auch Produkte oberhalb von 500 Mbit/s bis hin zu 1 Gbit/s überprüfen.
Keine Besserung der Ergebnisse?
Trotz Desktop-App ist der Anteil der Kunden die jederzeit die vertraglich vereinbarten Mindestbandbreiten erhalten leicht gesunken. Interessamt ist dabei aus unserer Sicht, dass Anbieter wie PŸUR, die in der Lage sind höhere Bandbreitenklassen anzubieten, hier besser abschneiden. Die Tempoeinbrüche zu Spitzenzeiten sind bei Anschlüssen mit hohen Bitraten mit etwa 7 Prozent deutlich geringer als bei langsamen Anschlüssen bis 25 Mbit/s. In der Menge der Messungen sind die DSL-Anschlüsse natürlich sehr dominant. Im Ergebnis führt das zu einem Gesamtresultat, was den Leistungen des Internets über den Kabelanschluss insgesamt nicht ganz gerecht wird, auch weil in einigen Tempoklassen die Anzahl der Messungen zu gering ist, um ein repräsentatives Bild zu liefern. Insgesamt stehen 114.000 Telekom-Messungen nur 9.750 PŸUR Messungen gegenüber.
Vergleicht man die Zeitreihe der Messungen, wie sich die Messergebnisse in Bezug auf das Ausliefern der bestellten Bandbreite verteilen, lässt sich festhalten, dass wir uns seit 2017 stetig verbessert haben.